Freitag, 13. August 2021

Sie färbt mal wieder - Solarfärbungen 2021

Lange war es hier ruhig, der Wind wehte mich umher, nicht wirklich nach meinem Wunsch.

Nun habe ich aber, dank Home Office, wieder Luft und Freude am Solarfärben. 

Ins Glas kamen (Bilder folgen):

  • Mein endlich (neu angefangener und) fertig gestellter Birch Leaf Schal samt Stülpchen und Restbällchen zusammen mit Birke. 
  • Ein normaler Schal aus Seacell / Cormo zusammen mit Rhabarberblättern. Hier brachte ich nicht genügend Rhabarberblätter in das Glas und tauschte sie nach ca. 2 Wochen aus, da mir die Färbung am Anfang nicht genügend war.
  • Wolle aus dem Stash und ein Seidentuch zum "Verpacken" der Wolle mit Rhabarberblättern, Krapp und Cochenille. 
  • Kammzug aus finnischer Wolle zusammen mit weißen, apricot-farbenen und rosa Blütenblättern, ebenfalls verpackt in ein Seidentuch.
    Ein Teil des Kammzugs liegt gerade eben noch mit dem Seidentuch in dem Glas mit der Rhabarberblätter-, Krapp- und Cochenilleflotte; da das Krapp schon recht bräunlich ist (wo kommt nur die Hitze bei all dem Regen her?), werde ich noch Cochenille hinzugeben.

Oft lese ich von Enttäuschungen beim Solarfärben, die Farben seien viel zu blass. Wenn ich mir die dazu gezeigten Bilder anschaue, wundert mich das gar nicht. In der Regel ist dann viel zu wenig Färbedroge im Glas zu sehen und die Stränge werden schon nach ein paar Tagen entnommen. 

Da werden ein oder zwei Strang Wolle (à 100 g) in ein vielleicht 500 g Glas gepackt zusammen mit ein paar Blättern oder Blüten. Wenn man den Effekt von ein paar Farbsprengseln auf der Wolle will, ist das fein, dann sollte das Glas auch möglichst dicht gepackt sein und nicht zu lange stehen. Dann sieht man tatsächlich sehr viel "Weiß" und wenig "Bunt"

Will man aber kräftigere Farben, ist es hilfreich, sich einigermaßen an die Grundlagenrezepte zu halten. Da hilft ein gutes Färbebuch. Im Glas ist dann eindeutig mehr "Bunt" (aka Färbedroge) als "Weiß" (aka Färbegut) zu sehen. Ausser vielleicht bei Cochenille und ähnlich intensiv färbenden Färbedrogen. Und man kann das Glas gern mal ein paar Wochen vergessen da draussen; mir hat bisher nur ein Glas das Gären angefangen. Das war weiter nicht schlimm und mag vielleicht einen Einfluss auf die Farbe gehabt haben, das hat aber nicht gestört, sie war wunderschön. Schimmel scheint das in den Gläsern enthaltene Alaun zu verhindern.

Ich färbe sehr gerne Solar, es ist einfach und mit wenig Arbeitsaufwand verbunden im Vergleich zur Topffärbung. Ausserdem tut es meinen Kammzügen besser aufgrund der geringen Bewegung. Allerdings habe ich auch keine großen Mengen zu färben; da würde es vielleicht schwieriger, das nötige Volumen für ausreichend Färbedrogen zu bekommen.

Sonntag, 7. Juni 2015

Solar die zweite 2015 - Hollerblüten, Krapp, Cochennille

Von unten nach oben:
- Hollerblüten, ca. 15 Dolden
- Krapp 3 Handvoll
- Krapp 1 Handvoll und Cochenille 2 Handvoll

Eingeglast sind BFL und Shetland je ca. 100 g (BFL vielleicht etwas weniger), eingewickelt in Pongée 05 90x90 statt Wäschebeutel. Das Tuch wird dann natürlich getragen :) Diese Tücher sind noch Überbleibsel aus meinen Seidenmalzeiten; ich kaufte damals recht günstig ein und deswegen auf Vorrat.

Die Färbedrogen sind nicht ausgekocht; auf das Glas habe ich 4 gehäufte TL Alaun gegeben. Aufgegossen ist mit Regenwasser.

Dienstag, 2. Juni 2015

Eingegurkt 2015

Ich kann's nicht lassen ;)



Heute wanderten, jeweils von unten nach oben:
  • In ein Glas Blauholz, Schilf und Weinblätter zusammen mit Cashmere (oder Yak), Seidenhankies und einem Seidentuch.
  • In das zweite Glas Cochenille, Krapp, Rhabarberblätter und Weinblätter mit Yak, Seidenhankies und zwei Seidentüchern. Eines hätte ich beinah vergessen, das kam dann nicht in den Waschbeutel.
  • In das dritte Glas Blauholz, Schilf und Rhabarberblätter, zusammen mit Yak (oder Cashmere).
Die Fasern und Tücher bis auf das eine sind in Waschbeuteln, damit sich die Färbedrogen nicht so arg einhängen. In eines der Gläser kam außerdem noch ein bisschen Möhrengrün, das ich noch bei den Färbesachen fand. Alaun kam natürlich auch rein.

Das wäre vielleicht nicht nötig gewesen, denn ich gestehe, das ist der zweite Zug. Cochenille und Schilf sind nämlich die Gläser vom letzten Jahr :o Aber da nichts geschimmelt oder gegoren hat, das Schilf riecht einfach würzig nach Schilf, versuche ich es noch einmal. Es ist einfach noch so viel Farbe in der Flüssigkeit.

Krapp, Blauholz und die Blätter habe ich frisch zugegeben. Ich möchte versuchen, die Gläser möglichst nicht zu bewegen, weil mir letztens die Färbungen viel zu gleichmäßig geraten waren. Vielleicht bekomme ich dieses Mal so etwas wie einen Farbverlauf. Jetzt am Anfang drehe ich sie natürlich schon kurz um, damit sich das Alaun ein bisschen verteilt.

Vergessen habe ich, die Färbedrogen auszukochen. Das dürfte aber bei Blauholz und Krapp recht egal sein, die färben eh gut. Und ich habe schon Ergebnisse von anderen gesehen, die mit Rhabarber und Wein gut gelb gefärbt hatten, solar.

Aufgegossen ist das ganze mit Regenwasser. Vermutlich mit etwas Gerbsäure drin, denn hier rotten so allerlei Blätter auf den Dächern, die auch mit in die Regentonne rutschen.

Sonntag, 10. August 2014

Topffärbung Cochenille für die Decke

Gefärbt auf Bergschaf oder bayerischer Merino (jedenfalls Wendelstein-Wolle)  und da es ja bald fertig werden wollte auf ganz klassische Art mit äh, 15% Alaun und 7% Cochenille im Topf (nacheinander natürlich; über Nacht ausgekühlt in der Färbeflotte) Die Farbe ist in Wirklichkeit dunkler, sehr intensiv, auch auf dem Kammzug. Der ist übrigens Devon vom Wollschaf und - heureka - nicht gefilzt. Ich hab ihn aber auch von Hand gespült.

Donnerstag, 7. August 2014

Sommer solar :)

Und es geht weiter mit den Solarexperimenten.

Heute angesetzt:
Schilfblüte und Cochenille. Im Schilfblütenglas schwimmt in Kaltbeize ca. 2:1 Schilfblüten:Kammzug weißer Kammzug; Corriedale und Cheviot. Und ich werde sie nicht in der Waschmaschine machen, denn was selbige bei 30° C im Buntwaschgang nicht schafft, macht sie dafür im kalten Wollwaschgang: sie filzt. Am besten wurde bisher der Kammzug, den ich von Hand ausgespült habe.

Cochenille sind etwa 25% des Wollgewichts; darin schwimmen die Alkanna- und der Kammzug Birkenrinde-Färbung von letztens.

Das ganze in einer Mörtelwanne, nicht hübsch, aber - hoffentlich - mit dem Extra an Wärme. Und nun kann ich das im Urlaub beruhigt vergessen ;)

Samstag, 2. August 2014

Solarfärbeexperimente

Außer den Efeubeeren und den Geranienblüten hatte ich noch Apfelbaumrinde, Birkenrinde, Alkanna und Krapp mit einem Klacks Cochenille in Gläsern; jeweils ungefähr 1:1 außer der Cochenille, das war wirklich nur so zwei Esslöffel voll. Die Gläser standen so ca. 4 Wochen in der Sonne, mal mehr, mal weniger davon :)

Die Apfelbaumrinde ergab ein relativ zartes Dottergelb; die Birkenrinde ein noch zarteres Gelb, Alkanna ist ein Kandidat für eine Überfärbung.
v. l. n. r. Alkanna, Birkenrinde, Apfelrinde, Krapp / Cochenille
Letztens färbte ich mit Holunderblüten und -blättern, nicht im Glas, aber vor der Hauswand. Diese konnte ich nur ca. 1 Woche in der Oskartonne lassen. Das Gelb der Blüten wurde sehr kräftig, das der Blätter zarter, vergleichbar in etwas mit der Birkenrinde aber mehr Richtung Zitronengelb gehend.

Ich möchte in diese Richtung noch weiter experimentieren. Plan ist
  • weiterhin die Färbedrogen auskochen,
  • eine Mörtelwanne zweckentfremden: die Gläser hineingeben und die Wanne abdecken,
  • mir endlich mal aufschreiben, wann ich was angesetzt habe. Direkt auf's Glas. Sonst kann ich es kaum noch zuordnen, habe ich festgestellt.
Die Mörtelwanne deswegen, weil es darin recht warm werden müsste bei Sonneneinstrahlung. Ich glaube nämlich nicht an Lichteinwirkung beim Solarfärben, wohl aber an Strahlungswärme. Der Effekt sollte in einer schwarzen Wanne deutlich besser zum Tragen kommen. Dann ist die Kaltfärbung zwar nicht mehr wirklich kalt, aber die Temperaturänderungen gehen langsam, die Wolle wird nicht bewegt und es sollte somit schonend sein. Außerdem muss ich nicht Händchen halten, wie beim Topffärben :)

Das Geranienblütenglas

... ist schon eine ganze Weile ausgeglast; ich bin nur nicht dazu gekommen, zu fotografieren. Aber hier ist es nun, wie immer tat sich der Fotoapparat mit der Farbe arg schwer und hat sie nicht ganz getroffen:

Links Kammzug finnische Wolle, rechts Seidenhankies