Sonntag, 10. August 2014

Topffärbung Cochenille für die Decke

Gefärbt auf Bergschaf oder bayerischer Merino (jedenfalls Wendelstein-Wolle)  und da es ja bald fertig werden wollte auf ganz klassische Art mit äh, 15% Alaun und 7% Cochenille im Topf (nacheinander natürlich; über Nacht ausgekühlt in der Färbeflotte) Die Farbe ist in Wirklichkeit dunkler, sehr intensiv, auch auf dem Kammzug. Der ist übrigens Devon vom Wollschaf und - heureka - nicht gefilzt. Ich hab ihn aber auch von Hand gespült.

Donnerstag, 7. August 2014

Sommer solar :)

Und es geht weiter mit den Solarexperimenten.

Heute angesetzt:
Schilfblüte und Cochenille. Im Schilfblütenglas schwimmt in Kaltbeize ca. 2:1 Schilfblüten:Kammzug weißer Kammzug; Corriedale und Cheviot. Und ich werde sie nicht in der Waschmaschine machen, denn was selbige bei 30° C im Buntwaschgang nicht schafft, macht sie dafür im kalten Wollwaschgang: sie filzt. Am besten wurde bisher der Kammzug, den ich von Hand ausgespült habe.

Cochenille sind etwa 25% des Wollgewichts; darin schwimmen die Alkanna- und der Kammzug Birkenrinde-Färbung von letztens.

Das ganze in einer Mörtelwanne, nicht hübsch, aber - hoffentlich - mit dem Extra an Wärme. Und nun kann ich das im Urlaub beruhigt vergessen ;)

Samstag, 2. August 2014

Solarfärbeexperimente

Außer den Efeubeeren und den Geranienblüten hatte ich noch Apfelbaumrinde, Birkenrinde, Alkanna und Krapp mit einem Klacks Cochenille in Gläsern; jeweils ungefähr 1:1 außer der Cochenille, das war wirklich nur so zwei Esslöffel voll. Die Gläser standen so ca. 4 Wochen in der Sonne, mal mehr, mal weniger davon :)

Die Apfelbaumrinde ergab ein relativ zartes Dottergelb; die Birkenrinde ein noch zarteres Gelb, Alkanna ist ein Kandidat für eine Überfärbung.
v. l. n. r. Alkanna, Birkenrinde, Apfelrinde, Krapp / Cochenille
Letztens färbte ich mit Holunderblüten und -blättern, nicht im Glas, aber vor der Hauswand. Diese konnte ich nur ca. 1 Woche in der Oskartonne lassen. Das Gelb der Blüten wurde sehr kräftig, das der Blätter zarter, vergleichbar in etwas mit der Birkenrinde aber mehr Richtung Zitronengelb gehend.

Ich möchte in diese Richtung noch weiter experimentieren. Plan ist
  • weiterhin die Färbedrogen auskochen,
  • eine Mörtelwanne zweckentfremden: die Gläser hineingeben und die Wanne abdecken,
  • mir endlich mal aufschreiben, wann ich was angesetzt habe. Direkt auf's Glas. Sonst kann ich es kaum noch zuordnen, habe ich festgestellt.
Die Mörtelwanne deswegen, weil es darin recht warm werden müsste bei Sonneneinstrahlung. Ich glaube nämlich nicht an Lichteinwirkung beim Solarfärben, wohl aber an Strahlungswärme. Der Effekt sollte in einer schwarzen Wanne deutlich besser zum Tragen kommen. Dann ist die Kaltfärbung zwar nicht mehr wirklich kalt, aber die Temperaturänderungen gehen langsam, die Wolle wird nicht bewegt und es sollte somit schonend sein. Außerdem muss ich nicht Händchen halten, wie beim Topffärben :)

Das Geranienblütenglas

... ist schon eine ganze Weile ausgeglast; ich bin nur nicht dazu gekommen, zu fotografieren. Aber hier ist es nun, wie immer tat sich der Fotoapparat mit der Farbe arg schwer und hat sie nicht ganz getroffen:

Links Kammzug finnische Wolle, rechts Seidenhankies

Dienstag, 17. Juni 2014

Erste Solarfärbung fertig

Aus dem Efeuglas von neulich kam folgender Kammzug:

Ganz passen die Farben natürlich wieder einmal nicht, aber sie kommen ganz gut hin. Da ich mit so einer kleinen Menge Merino relativ wenig anfangen kann, aber eine Gemeinschaftsdecke für einen guten Zweck auf Ravelry am Entstehen ist, wird diese Wolle ein Patch der Decke werden. Ich wünsche der Empfängerin viel Freude mit der Decke.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Solarfärbungen

Ja, auch ich wurde angesteckt. Und es lässt sich gut an (ok, mal sehen, was nach dem Spülen übrigbleibt...)
Im ersten Glas ist ein kaltgebeizter Kammzug mit gekochten Efeubeeren. Ich hatte noch uraltes Blauholz und Cochenille aus der selben Zeit; diese kippte ich kurzerhand ohne einweichen oder kochen mit dazu. Damit es nicht gärt, kippte ich Essigessenz dazu, bisher hat es funktioniert.

Die Farbe ist im Moment ein tiefes Burgunderrot, das hätte ich blauer erwartet, eher Richtung Aubergine.

Efeuglas



Dann hatte ich Geranienblüten. Die kamen in kleines Glas mit Kaltbeize, Kammzug und ungebeizten Seidenhankies. Und auch ein Schuss Essigessenz rein, vorsichtshalber. Spannenderweise ist dieses Glas sehr bläulich, so, wie ich es von Blauholz erwarten würde. Pflanzenfarben... Und nein, ich habe die Gläser nicht verwechselt :))


Geranienglas

Die Geranie dazu


Sonntag, 12. Januar 2014

Versuche mit Kaltfärbung

Nachdem die kalte Beize so gut klappt - oh, hatte ich noch gar nichts dazu geschrieben? Ich beize inzwischen mit Kaltbeize nach J. Herborth, quasi essigsaure Tonerde selber angerührt, wenn ich das so unscharf formulieren darf - versuche ich vermehrt, auch kalt zu färben.

Angefangen habe ich letztens mit Krapp, die wurde schon ganz schön. Nun habe ich einen kalt gebeizten Wollstrang kalt mit Ratanhia gefärbt. Das ergab ein schönes Rot-Orange (oder Orange-Rot, je nach Sichtweise :) ). Den Ratanhia-Strang überfärbte ich zur Hälfte mit Cochenille, auch kalt. Wenn die Wolle gewaschen und trocken ist, also nicht vor nächstem Sonntag, gibt es vielleicht ein Bild - wenn mich jemand erinnert oder ich selber dran denke ;)

Über Lichtechtheit etc. kann ich im Moment natürlich noch nichts sagen.

Die Wolle kommt dann auch in den Poncho, zusammen mit der Henna-Färbung, die gleich in den Kübel wandern wird. Zu diesem Strang wird auch ein ungebeizter Kammzug wandern, ich bin gespannt, was herauskommt. Haare beize ich nämlich auch nicht, und die Färbung hält immer lange...

Die Vorgehensweise ist:
  • Färbedroge einweichen und aus"kochen" (bis so max. 50-60° C bei den Rottönen)
  • Farbsud durch ein Tuch in eine Tonne laufen lassen und mit Wasser ergänzen
  • gebeizte Wolle in die Färbeflotte geben, mit der Färbedroge in einem Tuch eingebunden, und einige Tage färben lassen
Ich gewinne damit die Vorteile, kleinere Kochtöpfe zu brauchen und trotzdem Platz für die Wolle zu haben, die Wolle zu schonen, das Färben besser im Zeitmanagement unterzubringen (ich muss nicht dabei bleiben, die Wolle liegt ganz geduldig im kalten Bad) und Energie zu sparen. Die Tonnen kann ich ordentlich zumachen, die haben einen Klemmdeckel und sie sind wesentlich preisgünstiger als Töpfe in dieser Größe.

Wenn ich mich einmal endlich traue, möchte ich verschiedene Farbstoffe direkt kalt färben, ohne sie vorher auszukochen. Mit Henna möchte ich anfangen; das sollte funkionieren, denn, s.o., Haare färbe ich auch nicht kochend, das mag meine Kopfhaut nämlich nicht ;)

Ok, nach dem Waschen - waschecht ist die Sache nicht so. Es ist ein trotzdem sehr schönes Apricot übrig geblieben. Mal sehen, was die Wolle spricht, wenn sie trocken ist.